Halbjahresstatistik 2018 veröffentlicht

Betriebsgründungen im nord-, ost- und mittelhessischen Handwerk nehmen in der ersten Jahreshälfte 2018 zu

© Falk Heller, www.argum.com

Im ersten Halbjahr 2018 hat sich die Anzahl der Betriebe im Kasseler Handwerkskammerbezirk positiv entwickelt: Zum 30. Juni 2018 ist die Anzahl der Betriebe um 103 auf insgesamt 16.229 angewachsen (+ 0,6 Prozent ggü. 1. Januar 2018).

Dieses Wachstum geht allerdings im Wesentlichen auf die „zulassungsfreien Handwerke“ zurück (in denen die Meisterprüfung seit 2004 nicht mehr zwingend vorgeschrieben ist), die von 3.581 auf 3.671 (+ 2,5 Prozent) zulegen konnten. „Viele dieser Betriebe halten sich nicht lange am Markt, was auch daran liegt, dass seit 2004 keinerlei Qualifikation mehr in diesem Bereich notwendig ist, die Fluktuation ist daher sehr hoch und die Ausbildungsbereitschaft sehr gering. Daher begrüßen wir die aktuelle Diskussion um die Wiedereinführung der Meisterpflicht, wir möchten wieder mehr Qualität nicht Quantität“, so Kammerpräsident Gringel bei der Bewertung der aktuellen Zahlen.

Die Anzahl der zulassungspflichtigen Betriebe blieb mit insgesamt 10.283 Betrieben nahezu konstant (Vorjahr: 10.318). Damit zählen 63,4 Prozent aller Betriebe im Kammerbezirk zu den meisterpflichtigen Gewerken im Handwerk, 2008 waren es noch 70,6 Prozent. „Dieser Rückgang der zulassungspflichtigen Betriebe macht uns zunehmend Sorgen, viele Betriebe finden keinen Nachfolger“, so Gringel weiter. Die handwerksähnlichen Gewerke sind im 1. Halbjahr dieses Jahres von 2.227 auf 2.275 ebenfalls gestiegen (+ 2,2 Prozent).

Insgesamt gab es im Zeitraum Januar bis Juni dieses Jahres 785 Neueintragungen. Besonders viele Neugründungen in den zulassungspflichtigen Handwerken gab es bei den Friseuren (63 Neueintragungen). In den zulassungsfreien Handwerken lagen die Gebäudereiniger (+ 67). die Fotografen (+ 66) und die Raumausstatter (+ 51) bei den Neugründungen vorn. Gleichzeitig waren in diesen Berufen auch die höchsten Betriebsaufgaben zu beklagen, was belegt, dass die Überlebensquote bei den zulassungsfreien Betrieben recht niedrig ist.