Der Aufbau eines Nachfolgers kann nicht von heute auf morgen geschehenPlanung einer Betriebsübergabe

So wie jeder Handwerksbetrieb einzigartig ist, so gibt es für die Betriebsübergabe auch kein pauschales Vorgehen, da verschiedene Aspekte überlegt sein wollen.

Symbolbild: Zwei Handwerker im Gespräch mit einem Berater.
© Manfred Grünwald

Die Übergabe eines Handwerksbetriebs an den Nachfolger berührt zahlreiche Bereiche, wie u.a.

  • Betriebswirtschaft
  • Finanzen
  • Recht
  • Steuer
  • Immobilie
  • Altervorsorge

Da es teilweise zu sehr komplexen Fragestellungen kommt, die sich nicht auf die Schnelle beantworten lassen und der Aufbau eines Nachfolgers auch nicht von heute auf morgen geschehen kann, ist die Übergabe eine Angelegenheit, die sich über Jahre erstrecken kann. Eine frühzeitige Beschäftigung mit dem Thema ist daher angeraten.

Fragestellungen

Um eine Übergabe erfolgreich zu bewerkstelligen, müssen verschiedene Bereiche berücksichtigt werden. Dabei ist es sehr hilfreich mit allen Beteiligten zu sprechen und sich von Fachleuten beraten zu lassen.

Wirtschaftlich rentabler und wettbewerbsfähiger Betrieb

Nur ein Betrieb, der gut da steht, hat auch Chancen adäquat übernommen zu werden. Daher sollten folgende Aspekte im grünen Bereich sein:

  • Zukunftschancen des Betriebs
  • Wettbewerbsfähige Dienstleistungen / Produkte
  • Aktueller technischer StandStandortqualität
  • Kundenbeziehung
  • Umsätze und Gewinne der letzten Geschäftsjahre
  • Qualifikationen der Mitarbeiter
  • Gutes Image

Nachfolge

Die Nachfolge – egal ob aus Familie, Unternehmen oder extern – muss nicht nur einige Voraussetzungen mitbringen, sondern auch zum Unternehmen passen.

  • Handwerksrechtliche Voraussetzungen
  • Technisches und kaufmännisches Wissen
  • Persönlichkeit
  • Einstellung, Engagement, Bereitschaft
  • Berufliche Erfahrung
  • Kontakte / Netzwerke
  • Eigenkapital

Altersversorgung

Unabhängig davon, ob der Betrieb, verkauft, verpachtet oder gar verschenkt wird, ist auf eine gesicherte Altersversorgung zu achten. Gerade in diesem Bereich gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, was eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema voraussetzt. Zu achten ist u.a. auf:

  • Ausfallsrisiko der Zahlungen berücksichtigen
  • Keine finanzielle Abhängigkeiten vom Nachfolger eingehen

Erbregelung

Auch ein großes Thema ist die Erbregelung, nicht nur bei mehreren Kindern. Hier müssen ggf. betriebliche, gesellschaftsrechtliche und familiäre Aspekte berücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden.

Steuerliche Gestaltung

Abhängig von der Art der Veräußerung und ebenfalls abhängig ob an ein Familienmitglied oder nicht, ergeben sich unterschiedliche steuerliche Vorteile / Belastungen, die gut überlegt sein wollen.

Beratungsangebote

Nehmen Sie sich für die Übergabe nicht nur Zeit sondern auch die vielfältigen Beratungsangebote wahr.

  • Ausführliche Erkundigungen
  • Beratungen durch uns, Steuerberater, Anwalt, …
  • Alle Beteiligen miteinbeziehen
  • Eigene Lebensplanung: Was kommt nach der Arbeit

Zeitachse

Welche Aktivität wann zu geschehen hat, ist von vielen Faktoren abhängig. Im Groben könnte ein Zeitplan wie folgt aussehen:

I Langfristige Vorbereitung

  • Situation analysieren
  • Grundsätzliche Entscheidungen (verkaufen, verpachten, …)
  • Altersversorgung prüfen
  • Erbrechtliche Situation überprüfen
  • Nachfolger entwickeln / ausbilden / aufbauen
  • Notfallstrategie erarbeiten

II Entwicklung Übergabekonzept (3-5 Jahre vor Übergabe)

  • Beteiligte informieren / einbeziehen
  • Zeitschiene festlegen
  • Beratungen in Anspruch nehmen
  • Übergabekonzept erarbeiten
  • Abstimmungen mit Nachfolger

III Umsetzung Konzept (ein Jahr vor Übergabe)

  • Einigung zwischen den Beteiligten herstellen
  • Übergabefahrplan installieren
  • Verträge erstellen und prüfen (Steuer, Rechtsanwalt, Notar, …)
  • Mitarbeiter und Geschäftspartner informieren

IV Begleitung der Übergabe (bis 3 Jahre nach Übergabe)

  • Ggf. befristete Mitarbeit einstellen
  • Überlegungen zur Gestaltung des Ruhestandes
  • Allmählicher Rückzug