Präsident Dittmar fordert Bürokratieabbau

Verschiedene Forderungen der nordhesssischen Wirtschaft an die Bundestagskandidat:innen.

Warm-up vor der Livesendung: Julia Esterer von der IHK Kassel-Marburg, Päsident Frank Dittmar von der HWK, Moderator Frank Lehmann und Karsten Stückrath, Arbeitgeberverband Hessenmetall Nordhessen. (Foto: IHK Kassel-Marburg / Harry Soremski)

Die Bundestagswahl, die im September ansteht, nahm die hiesige Wirtschaft in Nord-, Ost- und Mittelhessen Anfang Ende August zum Anlass, um mit den regionalen Kandidaten zur Bundestagswahl ins Gespräch zu kommen und ihnen mit auf den Weg zugeben, was aus ihrer Sicht wichtig ist, um den Standort zukunftsfest aufzustellen.

Erhebliche Zeit für Umsetzung staatlicher Vorgaben

Frank Dittmar sprach dabei die immer weiter zunehmende Bürokratie an: »Nach den monatelangen coronabedingten Einschränkungen und den damit verbundenen Einbußen beginnt sich unsere Wirtschaft langsam zu erholen. Deshalb ist es wichtig, dass die Unternehmen nicht weiter von einer überbordenden Bürokratie ausgebremst werden«, forderte Frank Dittmar, Präsident der Handwerkskammer Kassel. »Denn schon vor der Pandemie mussten Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber einen erheblichen Teil ihrer Zeit für die Umsetzung staatlicher Vorgaben und deren Dokumentation nutzen, statt sie in ihre Unternehmen investieren zu können. Seit langem ist die Belastung durch die Bürokratie so hoch, dass sie junge Menschen, insbesondere Betriebsnachfolgerinnen und Betriebsnachfolger davon abhält, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Das können wir uns künftig noch weniger leisten als bisher. Deshalb muss sich dringend etwas ändern.«

Hochkarätig besetzt

Neben Dittmar befragten Julia Esterer, Präsidiumsmitglied der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg, und Karsten Stückrath, stv. Vorsitzender des Vorstandes, Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen, die Politiker u.a. zu der Situation der Innenstädte und des Handels nach Corona sowie über die Verkehrsinfrastruktur. Ebenfalls dabei war Christoph Steinbach, der für die Wirtschaftsjunioren sprach.
Antworten gaben Michael Aufenanger (CDU), Timon Gremmels (SPD), Jürgen Lenders (FDP), Boris Mijatovic (Die Grünen), Stephanie Schury (Die Linke) und Albrecht Glaser (AfD).

Als Stimmen aus der Wirtschaft kamen Dr. Anne Fenge (Hermanns AG, Kassel), Katharina Koch (Landfleischerei Koch, Calden) und Julia Pohl (Horn & Bauer, Schwalmstadt) in kurzen Einspielern zu Wort. Die drei Unternehmerinnen berichteten über ihre betrieblichen Erfahrungen und brachten die Themen Arbeitsmarktflexibilisierung, Fachkräftesicherung und die digitale Infrastruktur in die Diskussion mit ein.

Geleitet wurde der Abend von ZDF-Moderator Dr. Norbert Lehmann.

Zum Nachsehen und nachhören

Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist auf Youtube abrufbar.