Nachhaltig wirtschaften, Wettbewerbsfähigkeit steigern

Die Wirtschaft gibt Antwort auf die Frage: Welche Stärken, Schwächen und Risiken bietet die Region Nordhessen-Marburg derzeit ansässigen Unternehmen in puncto Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch nachhaltiges Wirtschaften?

v.l.n.r.: Jürgen Kümpel (VhU), Carsten Rahier (Vorsitzender VhU), Frank Dittmar (Päsident HWK Kassel), Jörg Ludwig Jordan (Präsident IHK Kassel-Marbur) © HWK Kassel - Barbara Scholz

Der Weg zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit gelingt nur gemeinsam mit der regionalen Wirtschaft. Das betonen die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände Nordhessen (VhU), die Handwerkskammer Kassel (HWK) sowie die Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg (IHK) im gemeinsamen Impulspapier »Nordhessen und Region Marburg auf dem Weg zur Klimaneutralität«. Die Wirtschaft gibt damit Antwort auf die Frage: Welche Stärken, Schwächen und Risiken bietet die Region Nordhessen-Marburg derzeit ansässigen Unternehmen in puncto Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch nachhaltiges Wirtschaften?

Die Wirtschaft ist sich ihrer Verantwortung bewusst und gewillt, diesen Transformationsprozess zu beschreiten. Das gelingt vor allem mittels unternehmerischer Innovationen und der dazu notwendigen Infrastruktur, die die Politik mit sinnvollen Anreizen und geeigneten Rahmenbedingungen ermöglichen und vertieft fördern sollte. Sofern alle Akteure gemeinschaftlich die Chancen des Transformationsprozesses nutzen, kann sich die Region zu einem Magneten für Fachkräfte und Investoren entwickeln. VhU, HWK und IHK betonen, es sei wichtig, Ökonomie, Ökologie und Soziales in Einklang zu bringen, um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Nordhessen und der Region Marburg zu sichern. Dabei gilt es, ein konkretes und ehrgeiziges Zielbild zu entwickeln.

Auf dem Weg hin zur klimaneutralen Gesellschaft ist die Wirtschaft ein zentraler Akteur: IHK, HWK und VhU stehen für rund 103.000 Betriebe, 390.000 Beschäftigte und 17.500 Auszubildende. Sie unterstützen regionale Unternehmen und Akteure dabei, einen Beitrag zu einer wirtschaftsfreundlicheren, lebenswerteren und nachhaltigeren Region zu leisten. Neben konkreten Maßnahmen und Instrumenten für Unternehmen beinhaltet das Impulspapier Vorschläge und Ideen für politische Entscheider, wie sich die erforderlichen Rahmenbedingungen gestalten lassen. Darüber hinaus soll eine neue regionale Unternehmerallianz bestehende und weitere Leuchtturmprojekte zusammenführen sowie einen weitergehenden Erfahrungsaustausch initiieren.

Jörg Ludwig Jordan, Präsident der IHK Kassel-Marburg: »Mit unserem gemeinsamen Impulspapier zielen wir auf regionale Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels ab. Der Klimawandel endet nicht an Stadtgrenzen. Es geht darum, den gesamten Standort Nordhessen mit der Region Marburg zukunftsfest aufzustellen. Wir werden diese Aufgaben nur mit gebündelter unternehmerischer Kompetenz und in Zusammenarbeit mit der Politik lösen können. Für Unternehmen ist entscheidend, dass sie möglichst effizient und effektiv ihren Beitrag leisten können, die Region klimaneutral zu machen. Daher fordert die Wirtschaft unter anderem kurze und schlanke Genehmigungsverfahren, die Förderung innovativer Energiekonzepte und den Bau einer geeigneten Infrastruktur. In der Folge können sich Unternehmen auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und möglichst klimaneutrale Produkte und Prozesse kreieren.«

Carsten Rahier, Vorsitzender VhU Nordhessen: »Nordhessen hat innovationsstarke Umwelttechnologieunternehmen, die in den Bereichen erneuerbarer Energien und Energieeffizienz weltweit führend sind und eine starke Wissenschafts- und Forschungslandschaft mit zwei Universitäten, Fraunhofer IEE, einem Science Park, dem NorthHessenAccelerate und nicht zuletzt einem House of Energy. Diese aussichtsreichen Startbedingungen sollten wir bestmöglich nutzen, um Zukunftstechnologien und -verfahren für regenerative Energien, Elektromobilität und Wasserstoff als Energieträger und -speicher der Zukunft hier in Nordhessen gemeinsam voranzutreiben. Die Menschen in unseren Unternehmen, Kammern und Verbänden haben allein schon aus persönlicher Betroffenheit und der Zukunft ihrer Kinder Interesse an Klimaschutz, Nachhaltigkeit und ökologisch verantwortlichem Handeln.«

Frank Dittmar, Präsident der HWK Kassel: »Klimaschutz ist dem Handwerk wichtig. Viele unserer Unternehmen stehen in den Startlöchern oder arbeiten und produzieren bereits klimaschonend und ressourcensparend. Wir brauchen dafür aber Rahmenbedingungen, die es uns ermöglichen, auch in Zukunft gute und für den Verbraucher bezahlbare Leistungen zu erbringen. Daher ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, die Anstrengungen beim Klimaschutz weiter zu verstärken. Dazu müssen die Interessen unserer Betriebe berücksichtigt werden. Dadurch entsteht eine breite Akzeptanz bei den Handwerksunternehmen sowie bei ihren Mitarbeitern und Kunden. Nur so können wir die ambitionierten Klimaziele erreichen. Ohne Handwerk gelingen weder Klimawandel noch Energiewende oder die Umsetzung neuer Mobilitätskonzepte. Klimaschutzmaßnahmen müssen bei aller Dringlichkeit immer sozial und ökonomisch ausgewogen sei

Das Impulspapier steht auf den Internetseiten der Kammern und Unternehmerverbände: www.hwk-kassel.de/betriebsfuehrung/klima

 

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