Erfolg ist planbarWie plane ich erfolgreich?

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich selbständig zu machen, finden Sie hier Informationen zur Entscheidungsfindung und Unterstützung.

Symboldbild: Hände zweier Männer die mit Stiften auf ein Papier weisen.
© Scott Graham / unsplash

Der Schritt in die Selbständigkeit sollte gut vorbereitet sein, damit man das Vorhaben dann auch konsequent und gut umsetzen kann, denn: Auch unternehmerischer Erfolg ist planbar. Nutzen Sie daher unser umfassendes Beratungsangebot.

Schon in der Vorbereitungsphase einer Betriebsgründung, müssen Sie sich mit vielen Fragestellungen beschäftigen. Dabei unterstützen wir Sie mit Informationen und unseren Erfahrungen gerne.

Unser Beratungsteam der Betriebsberatung ist für Sie da.

Sekretariat: 

Portrait von Nicole Klaus
Ansprechpartner

Nicole Klaus
Sekretariat & Förderprogramme

Tel. 0561 7888-154
Fax 0561 7888-172
nicole.klaus@hwk-kassel.de

Gründungskonzept

Meist beginnt alles mit einer Geschäftsidee und / oder dem Gedanken, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Doch ist dieses Vorhaben überhaupt realisierbar? Kann mit dieser Geschäftsidee eine tragfähige Existenzgrundlage geschaffen werden? Und wie kann diese Gründungsidee zu einem erfolgreichen Unternehmenskonzept weiter entwickelt werden? In der Vorbereitungsphase müssen viele Fragen beantwortet werden.

Die wichtigste Aufgabe für jeden Gründer ist daher, das Gründungskonzept schriftlich in Form eines Businessplanes festzuhalten. Der Businessplan ermöglicht sowohl dem Gründer selbst als auch beteiligten Institutionen, wie z.B. möglichen Finanzierungspartnern, das Gründungsvorhaben zu beurteilen. Und auch nach der Gründung sollte der Businessplan als Kontroll- und Überwachungsinstrument genutzt werden.

Unsere Broschüre »Vorbereitungen zum Businessplan« bietet eine wertvolle Hilfe, die verschiedenen Aspekte vorab zu bedenken und wesentliche Fragen zu klären.

Existenzgründungen sind wichtig für die nachhaltige Erneuerung der Volkswirtschaft. Existenzgründerinnen und -gründer verfolgen neue Ideen, schließen Marktlücken, dienen der Nachfolgesicherung etablierter Unternehmen und schaffen Arbeitsplätze. Die Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern sind erste und wichtige Anlaufstellen für den Einstieg in die Selbstständigkeit. Im »Gründerreport Hessen 2019« stellen die Arbeitsgemeinschaften hessischer Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern das Gründungsgeschehen in Hessen im Jahr 2018 dar.

Kapitalbedarfsermittlung mit Investitionsplan

In der Vorbereitungsphase einer Existenzgründung muss sich jede Gründerin und jeder Gründer darüber Gedanken machen, welche finanziellen Mittel er für den erfolgreichen Start in die Selbständigkeit benötigt.

Der Kapitalbedarf errechnet sich aus der Summe der notwendigen Investitionen, den Gründungskosten, dem Betriebsmittelbedarf und gegebenenfalls auch zuzüglich eines Betrages, der zur Deckung der privaten Lebenshaltungskosten in der Anlaufphase benötigt wird.

In der Regel kommt dem Investitionsplan hierbei eine besondere Bedeutung. Gründer:innen müssen möglichst exakt die Höhe der anstehenden Investitionskosten ermitteln. Dazu muss eine Liste der anstehenden Anschaffungen erstellt und entsprechende Angebote eingeholt werden. Steht eine bauliche Maßnahme an, so sind sowohl der Grundstückspreis mit Erschließungskosten als auch die Baukosten zu erfassen. Wird ein Betrieb übernommen, so fließen natürlich auch der Kaufpreis sowie Umbau- und Renovierungskosten in die Investitionsplanung mit ein.

Finanzierungsplan

Es gibt eine Reihe von öffentlichen Förderprogrammen​​​​​​​ gerade für Existenzgründungen. Wir helfen Ihnen gerne, das richtige Programm zu finden.

Rentabilitätsrechnung

Symbolbild: Gestaplete Geldmünzen
© Frog 974 - AdobeStock

Mit der Rentabilitätsrechnung wird geprüft, ob der zu gründende Betrieb rentabel arbeiten bzw. geführt werden kann. Gründer:innen haben so die Möglichkeit zu sehen, unter welchen Voraussetzungen die Wirtschaftlickeit des Betriebes sichergestellt werden kann.

Meist ist es für Existenzgründer:innen schwierig, eine realistische Umsatzprognose abzugeben. Im Handwerk arbeitet man hierbei in der Regel über den geplanten und den Kunden in Rechnung zu stellenden Stundenverrechnungssatz. Als Multiplikator zur Berechnung des Lohnumsatzes werden die voraussichtlich verkauften Arbeitsstunden herangezogen. Wird in der der Branche auch Material verarbeitet bzw. an den Kunden abgegeben, so erhöht sich der sogenannte Lohnumsatz um den Materialeinsatz zuzüglich des prozentualen Materialaufschlages.

Vereinfachte Beispielrechnung: 45 Euro Stundenverrechnungssatz x 2 produktive Mitarbeiter á 1.000 Std. / Jahr = 90.000 Euro zuzüglich 30.000 Euro Materialeinsatz + 25 % Materialaufschlag = 7.500 Euro. Bei dieser Beispielrechnung könnten somit 97.500 Euro in die Umsatzplanung eingehen.

Zur Ermittlung der betrieblichen Kosten können eigene Erfahrungswerte, ermittelte Angebote zu betrieblichen Kostenpositionen oder Betriebsvergleichszahlen der Branche herangezogen werden.

Das Ergebnis aus der Umsatz- und Kostenplanung ist die Rentabilitätsrechnung bzw. die Gewinnprognose. Da erst an Hand dieser Planrechnungen eine Beurteilung des Gründungsvorhabens möglich ist, gehören diese Berechnungen auch zu den wichtigsten Aufgaben des Gründers.

Nutzen Sie daher die kostenfreie Unterstützung der betriebswirtschaftlichen Berater:innen der Handwerkskammer.

Liquiditätsplanung

Bei der Liquiditätsplanung werden die tatsächlichen betrieblichen Mittelab- und Mittelzuflüsse, also die tatsächlichen Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt. Somit kann festgestellt werden, ob die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel ausreichen, um die geplanten betrieblichen Ausgaben abzudecken.

Im Gegensatz zur Gewinnplanung fließen in die Liquiditätsplanung nur die tatsächlich auszahlungswirksamen Positionen, wie z.B. auch die Tilgungsraten für Darlehen, sowie alle einzahlungswirksamen Positionen, also auch eventuelle Mieteinnahmen oder Privateinlagen.

Für das erste Jahr nach der Gründung ist eine monatliche Liquiditätsplanung erforderlich. Für die Folgejahre reicht in der Regel eine Jahresplanung aus.

Die Liquiditätsplanung ist das wichtigste Instrument um die Zahlungsfähigkeit eines Betriebes sicherzustellen und ist ein wesentlicher Bestandteil der gesamten Finanzplanung.

Marktanalyse / Standort

Eine umfassende Markt- und Standortanalyse zielt darauf ab, die Chancen und Risiken der Existenzgründung auf dem Absatzmarkt zu erkennen und ermöglicht es, das Gründungskonzept auf die gewonnenen Erkenntnisse auszurichten. Die gründliche Marktanalyse ist nicht nur Voraussetzung für eine erfolgreiche Gründung sondern durch sie kann die Gründerin bzw. der Gründer auch maßgeblich auf die Zukunftsperspektiven seines Betriebes Einfluss nehmen. Es stellen sich u.a. folgende Fragen:

  • Welche Absatzgebiete kommen in Frage?
  • Will ich regional oder auch überregional tätig werden?
  • Wie sehen die Absatzmöglichkeiten für meine Produkte bzw. Leistungen aus?
  • Wie ist die Wettbewerbssituation einzuschätzen?
  • Welche Zielgruppen will ich ansprechen, erreichen und als Kunden gewinnen?
  • Welche Merkmale bestimmen das Nachfrageverhalten dieser Zielgruppen?
  • Welche Informationen gibt es zur allgemeinen Marktsituation und muss mit relevanten Veränderungen, wie z.B. Kaufkraftverlust, gerechnet werden?
  • Gibt es Informationen zur Branchenentwicklung?

Bei der Beantwortung dieser Fragestellungen kann auf umfangreiches Informationsmaterial aus unterschiedlichen Quellen, wie Branchenstatistiken, Konjunkturberichte, Marktforschungsberichte zugegriffen werden. Viele Informationen erlangt man über Internetrecherchen und durch Anfragen bei kommunalen Stellen oder den Beratern der Handwerkskammer.

Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Seite Immobilie & Standort.​​​​​​​

Marketing

Zur Vorbereitung einer Existenzgründung gehört auch die Erarbeitung eines Marketingkonzeptes. Darin werden Maßnahmen zusammengefasst die eingesetzt werden sollen, um den Absatz in Gang zu bringen bzw. Kunden zu gewinnen und möglichst auch zu halten.

Das sich gerade Existenzgründer:innen hierbei an den Bedürfnissen und Wünschen der potentiellen Kunden bzw. Zielgruppe orientieren muss, sollte selbstverständlich sein. Das bedeutet auch, dass sich das Marketingkonzept auf fast alle betrieblichen Funktionsbereiche beziehen muss. Deswegen sind auch für die Existenzgründung die vier klassischen Marketinginstrumente von besonderer Wichtigkeit:

  • Produkt- und Dienstleistungspolitik
  • Preispolitik
  • Vertriebspolitik
  • und Kommunikationspolitik

Wer ein Marketingkonzept erstellt, muss sich auch Gedanken darüber machen, wie er die verschiedenen Marketing-Instrumente sinnvoll miteinander kombiniert und erfolgreich einsetzt. Bei der Erstellung des Gründungskonzeptes werden zudem Kriterien, wie eine konsequente Kundenorientierung, ein umfassender Kundenservice und das Herausstellen von Alleinstellungsmerkmalen, im Rahmen des Marketingplanes immer wichtiger.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch auf unserer Seite Marketing.

Rechtliche Aspekte

Bei einer Unternehmensgründung sind eine Reihe rechtlicher Aspekte zu beachten – bspw. die Wahl der geeigneten Rechtsform oder die Gestaltung von Miet- oder Kaufverträgen bzw. die Anforderungen nach der Arbeitsstättenverordnung. Die Berater der Handwerkskammer unterstützen Sie mit Informationen oder nennen Ihnen kompetente Ansprechpartner.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf unserer Seite Recht.

Gründungsformalitäten

Im Zuge einer Unternehmensgründung müssen Sie verschiedene Anmeldungen und Anträge vornehmen wie ggf bei: Handwerkskammer, Gewerbeamt, Agentur für Arbeit, Finanzamt, Gewerbeaufsichtsamt, Berufsgenossenschaft, Versicherung, Krankenkasse, Versorgungsunternehmen, Baumt, Handelsregister, ...

E-Business

Viele unternehmerische Aufgabenfelder lassen sich zeit- und kostensparend mit Hilfe von E-Business-Anwendungen bearbeiten, wie bspw. Kundenakquise und -pflege, Abwicklung von Aufträgen, Vertrieb über elektronische Marktplätze. Sie sollten daher schon in der Vorbereitungsphase überprüfen, ob und in welchen Bereichen Sie durch geeignete Programme unterstützt werden können.

Versicherungen / Vorsorge

Als Selbständige:r sind Sie für Ihre Krankenversicherung und Altersvorsorge selbst verantwortlich. Sie müssen entscheiden, ob Sie sich in einer gesetzlichen oder privaten Krankenkasse versichern wollen. Bei der Altersvorsorge ist zu prüfen, ob eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung vorliegt. Dieses Thema ist nicht nur hinsichtlich Ihrer persönlichen Absicherung wichtig; die monatlichen Beiträge müssen Sie auch in Ihrer Finanz- und Liquiditätsplanung berücksichtigen.

Hinzu kommt die Frage nach den notwendigen betrieblichen Versicherungen, wie z.B. einer Betriebshaftpflichtversicherung.

Notwendige Privatentnahmen

Wenn Sie den Weg in die Selbständigkeit gehen wollen, sollte sicherstellt sein, dass die Kosten der privaten Lebenshaltung aus dem erwirtschafteten Gewinn abgedeckt werden können.

Qualifikation des Existenzgründers

Als Existenzgründer:in sollten Sie auch kritisch hinterfragen, ob eine selbständige Tätigkeit wirklich das Richtige für Sie ist. Passt die Selbständigkeit in Ihre Lebensplanung und Ihre familiäre Situation. Befürwortet Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin das Gründungsvorhaben und wird Sie unterstützen? Sind Sie bereit, das unternehmerische Risiko und die Verantwortung für einen eigenen Betrieb zu übernehmen? Beherrschen Sie die notwendigen handwerklichen Fertigkeiten und haben schon ausreichend berufliche Erfahrungen gesammelt? Besitzen Sie betriebswirtschaftliche Kenntnisse und sind in der Lage, auch die kaufmännischen Aufgaben zu bewältigen?